Sein Vermögen gewinnbringend anlegen und gleichzeitig damit etwas Gutes für Gesellschaft und Natur bewirken, das wünschen sich immer mehr Investoren – von Privatanlegern über Family Offices bis hin zu Organisationen und Institutionen. Die Nachfrage nach nachhaltigen Geldanlagen befindet sich bereits seit einigen Jahren auf starkem Wachstumskurs und gewinnt in Zeiten des Klimawandels aktuell noch weiter an Dynamik.
Nachhaltige Geldanlagen, so der Tenor des aktuellen Marktberichts des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG), sind inzwischen im Mainstream angekommen. Mit 219,1 Milliarden Euro erreichte die Summe nachhaltiger Investments Ende 2018 einen neuen Höchststand in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 28,2 Prozent. Auch global nimmt die Anlage in nachhaltige Fonds und Projekte stetig zu.
Doch was genau ist unter "Nachhaltigen Geldanlagen" zu verstehen?
Auch wenn gesetzliche Rahmenbedingungen wie der EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums sich positiv auf die Weiterentwicklung nachhaltiger Investments auswirken wird, was Transparenz und Qualität angeht, sind wir heute noch weit entfernt von einer eindeutigen Definition, was unter nachhaltigen oder verantwortlichen Geldanlagen zu verstehen ist.
Was Nachhaltigkeit konkret bedeutet und welche Kriterien und Strategien zugrunde gelegt werden, hängt derzeit noch stark von den verschiedenen Anbietern ab.
Mit diesem Beitrag wollen wir ein wenig Licht ins Dunkel bringen und uns die wichtigsten Aspekte genauer anschauen, mit denen sich Anleger beschäftigen sollten, die mit ihrem Geld nicht nur eine finanzielle, sondern auch soziale Rendite erwirtschaften wollen.
Wir beschäftigen uns damit,
Für den Begriff „Nachhaltigkeit“ gibt es keine einheitliche Definition. Als Anleger sollte man sich deswegen genau anschauen, was die unterschiedlichen Anbieter nachhaltiger Geldanlagen unter dem Begriff verstehen und welche Kriterien sie zugrunde legen.
Als wichtige Referenz gilt für viele die Definition des Begriffs "Nachhaltige Entwicklung", die der Brundtland-Berichtder Vereinten Nationen aus dem Jahr 1987 geprägt hat. Danach ist Nachhaltige Entwicklung zum einen "eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können". Zum anderen bedeutet sie einen "Wandlungsprozess, in dem die Nutzung von Ressourcen, das Ziel von Investitionen, die Richtung technologischer Entwicklung und institutioneller Wandel miteinander harmonieren und das derzeitige und künftige Potential vergrößern, menschliche Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen".
Um mehr Transparenz in das Angebot Nachhaltiger Investments zu bringen und Anlegern eine Orientierung zu bieten, haben sich inzwischen einige Siegel, Zertifikate und Bewertungskriterien bewährt, die wir im nächsten Abschnitt vorstellen.
Was wir bei Soy unter Nachhaltigkeit verstehen und wie wir sie konkret in unseren Immobilienprojekten umsetzen, können Sie hier nachlesen.
Wie nachhaltig ist eine Geldanlage und nach welchen Kriterien richten sich die Anbieter? Um Anlegern eine Orientierungshilfe zu bieten, haben sich inzwischen einige Siegel, Zertifikate, Kriterien und Bewertungssysteme etabliert. Wir stellen die wichtigsten vor.
ESG-Kriterien
Die sogenannten ESG-Kriterien haben sich in der Finanzbranche als eine Art Standard etabliert, um nachhaltige Geldanlagen von herkömmlichen Investments zu unterscheiden. Die Abkürzung steht für "Environment" (Umwelt), "Social" (Soziales) und "Governance" (Unternehmensführung). Mit der Integration der ESG-Kriterien sollen nachhaltige Geldanlagen eingeschätzt und verwaltet werden.
17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Auch die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, abgekürzt mit SDG für "Sustainable Development Goals", bieten eine Grundlage, Unternehmen oder Geldanlagen auf ihre Nachhaltigkeit einzuschätzen. Besonders beim sogenannten Impact Investing dienen die 17 Nachhaltigkeits-Ziele Investoren bei der Bewertung ihres Portfolios.
Die 17 Ziele umfassen:
Die 10 Prinzipien des UN Global Compact
Der UN Global Impact ist die weltweit größte Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Seine zehn Prinzipien, die zusammen mit den SDG die Vision einer inklusiven und nachhaltigen Weltwirtschaft verfolgt, dienen ebenfalls als Standard zur Einschätzung nachhaltiger Investments.
Die zehn Prinzipien betreffen die Bereiche
FNG-Siegel
Das FNG-Siegel vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) soll Anlegern als Qualitätsstandard nachhaltiger Investmentfonds dienen. Die mit dem Siegel ausgezeichneten Fonds müssen bestimmten Mindeststandards gerecht werden, bezüglich Transparenz, der Berücksichtigung von Arbeits- und Menschenrechten, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung sowie Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeits-Fonds, die sich in den unterschiedlichen Bereichen besonders auszeichnen, bewertet das FNG-Siegel in einem Stufenmodell mit bis zu drei Sternen.
IRIS+
Für die Anlagestrategie des Impact Investing, worauf wir weiter unten noch genauer zu sprechen kommen, hat das Global Impact Investing Network (GIIN) das Rating-System IRIS bzw. IRIS+ entwickelt. Dies soll Investoren dabei helfen, den tatsächlichen Impact in ihrem Portfolio zu messen, zu managen und zu optimieren.
Bei nachhaltigen Investments haben sich verschiedene Anlagestrategien etabliert. Das FNG unterscheidet in seiner aktuellen Broschüre zum Einstieg in die nachhaltige Geldanlage unter anderem folgende Strategien:
Ausschlusskriterien sorgen dafür, dass bei der Geldanlage beispielsweise Unternehmen aus dem Anlageportfolio ausgeschlossen, die nicht ins Wertesystem des Anlegers passen. Zu den wichtigsten Ausschlusskriterien gehören beispielsweise Waffen, Menschenrechtsverletzungen, Arbeitsrechtsverletzungen, Glücksspiel, Pornografie, Kernenergie, Umweltzerstörung etc.
Beim Best-in-Class-Ansatz wird in die Besten ihres Bereichs investiert. Das betrifft zunächst jede Branche, auch die für nachhaltige Anlagen umstrittenen, wie beispielsweise die Automobilbranche. Innerhalb einer Branche werden dabei die Unternehmen bezüglich ihrer jeweiligen Umsetzung der ESG-Kriterien miteinander verglichen.
Bei der Strategie des Engagements geht es darum, dass Investoren mit Unternehmen, an denen sie beteiligt sind oder Aktien halten, in direkten Austausch gehen, wenn es darum geht, Nachhaltigkeit zu verbessern.
Auch wir beispielsweise bieten Anlegern, die in unsere nachhaltigen Immobilienprojekte investieren, ab einer bestimmten Summe Mitsprache und Vetorecht an.
Bei der Strategie der ESG-Integration werden die ESG-Kriterien in die Analyse und Bewertung des Investments ausdrücklich mit einbezogen.
Anleger, die auf Impact Investing als Strategie setzen, verfolgen mit ihrem Investment die Absicht, neben einer guten finanziellen Rendite auch gezielt positive Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt zu erzielen. Die Bundesinitiative Impact Investing definiert den Begriff "als einen Investmentansatz, der über die reine Orientierung an Rendite und Risiko hinausgeht. Positive soziale und/oder ökologische Wirkungen sollen möglichst direkt, intendiert und nachweisbar sein. Es geht uns um eine messbare positive gesellschaftliche und/oder ökologische Wirkung. Impact Investing geht nach dieser Definition über die bisherigen ESG- oder SRI (Socially Responsible Investment)-Ansätze hinaus."
Bei Impact Investments handelt es sich oftmals um Fonds, die junge Unternehmen im Portfolio führen, die soziale Innovationen entwickeln. In Deutschland unterstützen vor allem Fonds von Beteiligungsgesellschaften wie Bonventure oder Ananda Impact Ventures solche Startups. Impact Investing gewinnt sowohl in Deutschland als auch global zunehmend an Bedeutung.
Nachhaltige Themenfonds sind Investments in bestimmte Bereiche, beispielsweise Erneuerbarer Energien, grüne Technologien, nachhaltige Immobilien, Bildungs- oder soziale Projekte.
Kommen wir nun zum "Wie" der nachhaltigen Geldanlage. Von Aktien über Banken bis hin zu Crowdinvesting bietet sich dem nachhaltig bewussten Anleger die gesamte Palette an Anlageformen.
Ökologische bzw. Ethische Banken unterscheiden sich von klassischen Banken vor allem dadurch, dass neben Liquidität, Sicherheit und Rendite als weiteres Anlagekriterium vor allem die ökologisch und ethisch sinnvolle Mittelverwendung eine große Rolle spielt.
Beispiele für alternative Banken sind:
Eine Liste mit nachhaltigen Banken finden Sie hier.
Was nachhaltige Aktien und Fonds angeht, können bewusste Anleger können aus einem breiten Angebot wählen. Das Online-Portal ECOreporter bietet eine gute Übersicht über nachhaltige Aktien, unterteilt in verschiedene Bereiche wie Wind, Solar, Immobilien, Gesundheit und bewertet diese nach eigenen Kriterien.
Eine Auswahl nachhaltiger Fonds findet sich ebenfalls auf dem Portal. Als Qualitätssiegel für nachhaltige Fonds hat sich im deutschsprachigen Raum das FNG-Siegel etabliert. Hier findet sich eine Auflistung der jährlich ausgezeichneten Fonds - auch zum Download.
Beim Crowdinvesting unterstützt man gemeinsam mit vielen anderen Anlegern über eher kleine Beträge von 50 bis 10.000 Euro nachhaltige Projekte oder Startups. Anleger werden nach der Laufzeit finanziell am Gewinn beteiligt. Die Anlageformen hier sind meistens Anleihen oder Nachrangdarlehen.
Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland:
Anlagen in Immobilienprojekte bei Soy
Auch bei Soy haben umweltbewusste Anleger die Möglichkeit, ihr Kapital in unsere konsequent nachhaltigen Immobilienprojekte auf Mallorca zu investieren.
Aufgrund der aktuellen Marktsituation auf Mallorca und in Spanien generell können wir dabei eine außergewöhnlich gute Rendite garantieren, mit der wir uns im Vergleich zu der in Deutschland üblichen Rendite sehr deutlich abheben.
Alle Infos zu unserem Anlageangebot finden Sie hier.
Anlegern, die Ihr Geld nachhaltig investieren möchten, motiviert nie nur die finanzielle Rendite. Sie wollen vor allem auch einen Beitrag dazu leisten, mit ihrem Kapital etwas Gutes für Umwelt und Gesellschaft zu bewirken.
Gerade deshalb sollten Sie sich vor Ihrer Entscheidung die nötige Zeit nehmen, um zunächst nach Ihrem "Warum" zu fragen, bevor Sie daran gehen, sich mit den verschiedenen Anlageformen, -strategien und Anbietern zu beschäftigen.
Wir bei Soy lieben es, Fragen zu stellen, wenn es um die Entwicklung unserer nachhaltigen Immobilienprojekte geht. Viele Fragen!
Scheuen Sie nicht, sich bei der Anlage Ihres Kapitals ebenfalls eine Menge Fragen zu stellen. Was ist Ihnen wichtig? Was möchten Sie erreichen? Was wollen Sie mit Ihrem Investment bewirken und bewegen? Fragen Sie! Es lohnt sich.
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