Klimaneutral zu agieren spielt für immer mehr Unternehmen eine wichtige Rolle. Sei es als Wettbewerbsfaktor oder – wie bei uns – aus der puren Überzeugung und dem Wunsch, den Klimawandel zu stoppen und die Welt ein Stückchen besser zu machen.
Wenn es um konkrete Maßnahmen geht, Klimaneutralität zu erreichen, ist eine Möglichkeit, Treibhausgase auszugleichen.
In diesem Blogpost schauen wir uns an, welche Idee hinter dem CO2-Emissionsausgleich steckt, wie er funktioniert und was er tatsächlich für das Klima bewirken kann.
Jeder Mensch, genauso wie jedes Unternehmen, hinterlässt einen CO2-Fußabdruck. Eigentlich ist das ganz normal und lässt sich nicht vermeiden. Das Problem heutzutage ist, dass die Abdrücke durch unseren Ressourcen verschwendenden Lebensstil viel zu groß sind, als dass sie die Natur wieder ausgleichen könnte.
Es gibt drei Möglichkeiten, unseren CO2-Fußabdruck zu neutralisieren. Wir können Treibhausgase
Und zwar in dieser Reihenfolge.
Der Ausgleich, das betont beispielsweise auch das Umweltbundesamt, kommt erst als letztes Mittel in Betracht. Vor allem geht es darum, dass man CO2-Emissionen vermeidet oder reduziert, in dem man das eigene Verhalten oder Prozesse im Unternehmen gründlich auf den Prüfstand stellt und entsprechend anpasst.
Typische Beispiele für eine Verhaltensänderung im unternehmerischen oder auch privaten Bereich wären, Reisen nicht per Flugzeug, sondern mit anderen Verkehrsmitteln zu unternehmen oder auf den Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten zu verzichten. Sowohl der Flugverkehr als auch die Massentierhaltung sind für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich.
Wie groß der eigene CO2-Fußabdruck tatsächlich ist und wodurch er verursacht wird, ist dabei gar nicht immer so leicht festzustellen. Nützliche Hilfsmittel hierzu sind CO2-Rechner des Umweltbundesamtes, der Klima-Kollekte oder der CO2-Bierdeckel von Grubengold.
Erst wenn sich die eigenen CO2-Emissionen nicht mehr vermeiden oder reduzieren lassen, sollte man über eine Möglichkeit nachdenken, wie sich die restlichen Treibhausgase ausgleichen lassen.
Für das Klima ist nicht entscheidend, wo auf der Welt Treibhausgase ausgestoßen oder reduziert werden. Produziere ich also beispielsweise Treibhausgase in Deutschland, kann ich sie durch ein Klimaschutzprojekt in Ruanda, das dazu beiträgt, zukünftige CO2-Emissionen zu vermeiden, ausgleichen.
Solche Klimaprojekte zu realisieren ist natürlich mit Kosten verbunden. Das Prinzip des CO2-Ausgleichs beruht darauf, dass sich Emissionen in Euro umrechnen lassen und sich so bemessen lässt, wieviel man zahlen muss, um das eigene Unternehmen klimaneutral zu halten. Eine einheitliche Formel gibt es bisher nicht, aber es haben sich einige Standards etabliert.
Entscheidend ist, dass die Berechnungen nachvollziehbar und transparent sind.
Diese Standards sind etabliert:
1) Gold Standard
Der Goldstandard wurde vom WWF zusammen mit weiteren Umweltverbänden initiiert und gilt als strengster Standard. Neben den reinen Emissionen bezieht er für die Bewertung von Projekten weitere Zusatznutzen wie Schaffung von Arbeitsplätzen oder gesundheitliche Aspekte mit ein.
2) Clean Development Mechanism (CDM)
Der CDM ist der offizielle Standard für Emissionszertifikate. Er wurde im Rahmen des Kyoto Protokolls beschlossen. Um ihn zu erhalten, müssen Klimaprojekte einen sehr komplexen Anerkennungsprozess des UN-Klimasekretariats durchlaufen.
3) Verified Carbon Standard (VCS)
VCS ist der global am häufigsten verwendete freiwillige Standard zum Ausgleich von CO2-Emissionen.
Der Ausgleich von CO2-Emissionen wird durch den Verkauf von sogenannten Zertifikaten gesteuert. Hat man sich also für ein Klimaprojekt entschieden, erwirbt man entsprechende Zertifikate, die für bestimmte Mengen CO2 stehen, die mit dem Projekt eingespart werden.
Wichtige Voraussetzung dabei ist, dass das jeweilige Projekt ohne die Zertifikatserlöse nicht durchgeführt werden könnte.
Es gibt unterschiedliche Projektarten, die Anbieter von Emissionszertifikaten initiieren. Das Umweltbundesamt unterscheidet in seiner Broschüre diese Projekttypen:
Dies sind die wichtigsten deutschen Anbieter, bei denen Unternehmen oder Privatmenschen Zertifikate erwerben können, um den eigenen CO2-Ausstoß zu kompensieren.
Mit den Erlösen durch den Verkauf der Zertifikate finanzieren die Anbieter teilweise eigene Klimaprojekte vor allem in Entwicklungsländern. Beispiele für solche Projekte sind die Schaffung effizienter Kocher und Kochstellen in Indien, Kenia oder Ruanda, erneuerbare Energien mit Biogas in Indien, Solar Home-Systeme in Lesotho usw.
Nicht zuletzt wegen der Bezeichnung als „Klimakompensationsbluff“ von Klima-Aktivistin Greta Thunberg steht der CO2-Ausgleich auch in der Kritik. "Ablasshandel" ist hier ein häufig verwendeter Begriff.
Keine klaren Regelungen zwischen den Nationen erschweren die Situationen zusätzlich.
Die Kritik trifft vor allem dann zu, wenn Klimakompensation als einziges Mittel genutzt wird, den eigenen CO2-Fußabdruck zu minimieren.
Wenn Vermeidung und Reduzierung an erster Stelle stehen und nur die Emissionen, die wirklich nicht zu vermeiden sind, durch einen Erwerb von Emissionszertifikaten ausgeglichen werden, dann kann Klimakompensation durchaus ein sinnvolles Mittel sein, auch wenn sie immer noch ein Nischendasein fristet.
Fakt ist, die Klimaprojekte, wie sie die oben genannten Anbieter finanzieren, würde es ohne den Erlös durch Emissionszertifikate gar nicht geben. Und viele dieser Projekte sorgen nicht nur für weniger CO2-Emissionen, sondern zusätzlich für Arbeitsplätze und bessere Gesundheit für die Menschen in Entwicklungsländern.
Und das ist doch eine gute Sache.
24h gated community in bester Umgebung, Sicherheitsdienst vor Ort, 3 Golfplätze, 10 Min mit dem Auto in die Altstadt, 15 Min zum Flughafen von Palma, internationale Schulen